Methoden & Werkzeuge
UX nachhaltig verankern

Um UX in einem Unternehmen nachhaltig zu verankern, ist nicht nur strategisches Vorgehen sinnvoll – es ist auch wichtig zu wissen, zu welchem Grad Human Centered Design bereits im Unternehmen bekannt und etabliert ist.

  • UX-Reifegradbewertung und -überwachung

    Um die User Experience in einem Unternehmen zu bewerten und zu steigern, ist ein gezieltes Vorgehen wichtig. Dabei können verschiedene Reifegradmodelle hilfreich sein. Diese Reifegradmodelle beschreiben die verschiedenen Stadien und deren Kriterien, die ein Unternehmen durchläuft, wenn es die User Experience fördern möchte.

    Wie ausgeprägt und nachhaltig bestehende UX-Maßnahmen in einem Unternehmen praktiziert werden, können UX Professionals unter anderem durch folgende Reifegradmodelle bestimmen:

    • DAkkS-Leitfaden Usability
    • Corporate UX Maturity von Jakob Nielsen
    • Corporate UX Maturity von Ulf Schubert et al.

    DAkkS-Leitfaden Usability

    Die Deutsche Akkreditierungsstelle hat Anfang 2008 einen umfassenden Leitfaden für die gebrauchstaugliche Produktgestaltung herausgegeben. Der Gestaltungsrahmen für den Usability-Engineering-Prozess gibt Herstellern von interaktiven Systemen sowie Organisationen, die IT-Entwicklungsprojekte durchführen, hilfreiche Anregungen für die verschiedenen Projektphasen.

    Mehr erfahren: https://www.dakks.de/docs/download/148

    Corporate UX Maturity von Jakob Nielsen

    Nielsens Modell beschreibt einfach und verständlich, wie sich eine Organisation zur höchsten UX-Reife entwickeln kann und welche Stufen sie dabei durchläuft.

    Mehr erfahren: https://www.nngroup.com/articles/ux-maturity-model/

    Corporate UX Maturity von Ulf Schubert et al.

    Das Corporate UX Maturity Model ist ein communitybasiertes Reifegradmodell von UX-Experten für UX-Experten. Es ist kostenfrei nutzbar und steht in zwei Varianten zur Verfügung: als Selbst-Check mit Fragebogen und Berechnung sowie als Übersicht aller Fragen, Stufen und Themengebiete und Bewertungshilfe

    Mehr erfahren: https://www.user-experience-blog.de/2021/02/neues-zum-corporate-cux-mat…

    1
  • Umfeld- und Prozessanalyse

    In einer Umfeldanalyse werden interne und externe Einflussfaktoren eines Prozesses gesammelt und bewertet. Dabei wird häufig zwischen sachlichen und sozialen Faktoren unterschieden.

    In einer Prozessanalyse werden alle Prozesse eines (UX-)Projektes erstmalig sichtbar gemacht und bewertet.

    Folgende Methoden können für die Umfeld- und Prozessanalyse hilfreich sein:

    • LEGO Serious Play: wird in Unternehmen, aber auch in Teams oder bei Einzelpersonen eingesetzt, um neue Ideen zu fördern, die Kommunikation zu verstärken und Problemlösungen zu beschleunigen.
    • Playmobil Pro: ermöglicht es, interaktiv Businessabläufe zu visualisieren, Herausforderungen und Lösungen auf einer Ebene zu erarbeiten und dabei die agierenden Menschen sowie ihre Rollen in den Fokus zu rücken.
    0
  • Internes Marketing für UX

    Um die UX im Unternehmen zu verankern, sind UX Professionals auf das Commitment verschiedener Akteure angewiesen. Herausfordernd ist dies insbesondere deswegen, weil wir als UX Professionals nicht immer mit den entsprechenden formalen Entscheidungsbefugnissen ausgestattet sind.

    Das Ziel ist es zum einen, verschiedene Interessenvertreter auf die Arbeit des UX-Teams aufmerksam zu machen und sie für sich bzw. die Sache zu gewinnen. Zum anderen soll den Mitarbeitenden ihre Verantwortung als Botschafter für die digitalen Angebote des Unternehmens bewusst sein.

    Mit verschiedenen Aktivitäten können UX Professionals intern für UX werben und deutlich machen, wie der menschzentrierte Gestaltungsansatz das Erreichen der strategischen Unternehmensziele unterstützt. Damit diese Botschaft im Unternehmen wirklich ankommt, sind drei Faktoren wichtig:

    • Sie sollte konsequent und wiederholt verbreitet werden.
    • Sie sollte in einfacher Sprache gehalten sein.
    • Sie sollte mit Beispielen verdeutlich werden.

    Mögliche Aktivitäten für das interne Marketing:

    • Regelmäßige Kolumnen für den internen Newsletter
    • Berichte mit Erkenntnissen aus durchgeführtem User Research
    • Regelmäßige Redebeiträge auf internen Mitarbeiterveranstaltungen
    • Informelle Seminare
    • Erstellung von Styleguides
    2